Am Airbus-Standort in Hamburg Finkenwerder wird nicht nur die Montage der Flugzeuge durchgeführt, sondern dort werden auch die kundenspezifischen Lackierungen mit Hilfe von Folien aufgebracht, beispielsweise Beschriftungen und Symbole auf Tragflächen, Rumpf und Seitenleitwerk der Maschinen. Bei Flugzeugen, die die gleiche kundenspezifische Lackierung benötigen, sind zwar schon Positionier-Folien vorhanden, die Jahre vorher benutzt wurden, jedoch müssen aus diesen benutzten Folien manuell neue erstellt werden. Ein aufwändiger Vorgang, zumal die Lackierung unter großem Zeitdruck stattfindet.
Das war Anlass genug für Manfred Grimbo und sein Team, um sich nach einer effizienteren Lösung umzusehen. In groben Zügen wurde die Aufgabenstellung festgehalten: Einscannen der Folien mit einem Großformat-Scanner, Vektorisieren der gescannten Grafiken und Optimierung der Vektorgrafik für Stift- und Schneidplotter. Um dafür einen optimalen Weg zu finden, wurde gemeinsam mit den Technikern der Firma GRAFEX eine Lösung erarbeitet. Am Ende der Beratungen fiel die Wahl auf die Software RxSpotlight Pro des norwegischen Herstellers Rasterex. Anschließend folgten Schulungen und Workshops, in denen neben der Einweisung in die vielfältigen Möglichkeiten der Software, weiter an Details des Workflows gearbeitet wurde.
Aus meterlangen Linien entstehen Vektoren
Dieser sieht vor, dass die Folien nach dem Scannen als farbige Tiff-Datei abgespeichert werden. Mit RxSpotlight erfolgt dann die Ausrichtung der Scans, das Nachmessen der Genauigkeit und gegebenenfalls die Bereinigung von Verschmutzungen. Die Linienverfolgungswerkzeuge ermöglichen es, die oft meterlangen Linien in Vektoren umzuwandeln. Standardsymbole lassen sich direkt aus einer Bibliothek übernehmen. Die entstandenen Polylinien werden durch das Herausnehmen oder Ergänzen von so genannten Vertices optimiert.
Nach Abschluss dieser Arbeiten können die Vektoren als DXF- oder DWG-Datei in ein Plotter-Programm übernommen werden, das die Großformatausgabe auf Spezialfolien unterstützt. Die so entstandenen Dateien lassen sich leicht archivieren, stehen für zukünftige Lackierungen zur Verfügung und sind auch – entsprechend den Änderungswünschen der Kunden – leichter modifizierbar. "Der Einsatz der Scanner und das Umsetzen mit RxSpotlight Pro und danach das Schneiden beziehungsweise Plotten mit Zünd-Flachbett-Plottern entspricht genau unsere Vorstellungen", fasst Manfred Grimbo seine Erfahrungen zusammen. "Dadurch entfällt bei uns das manuelle Kopieren der alten Folien und wir erreichen zusätzlich eine geringere Lagerhaltung der Folien." Inzwischen zeichnen sich noch weitere Einsatzmöglichkeiten für RxSpotlight Pro ab. Die Software verfügt über einen direkten Support für Großformat-Scanner von Oce, Contex, und anderen Herstellern, wobei die gescannten Vorlagen, fast wie Vektoren, direkt bearbeitet werden können. Ferner steht ein leicht zu bedienendes Standard-CAD-Modul für 2D-Zeichnen zur Verfügung. Die DWG/DXF-Schnittstelle übernimmt auch Informationen wie Layer, Blöcke und Linientypen in das hybride Spotlight- Format. (fr)